Jahr | Ereignis |
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1896/97 |
Das DRW wird als Unternehmen der damaligen Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften begründet. Es ist die klassische Epoche der deutschen Rechtsgeschichte, Namen wie Karl von Amira, Heinrich Brunner, Richard Schröder und Ulrich Stutz sind zu nennen, und es ist mit der Bearbeitung des Deutschen Wörterbuchs, des Etymologischen Wörterbuchs von Friedrich Kluge, des Schweizerischen Idiotikons und einigen anderen großen Mundartwörterbüchern eine Blütezeit der Lexikographie. Der Gründungskommission des DRW gehörten die Rechtshistoriker Karl von Amira, Heinrich Brunner, Ferdinand Frensdorff, Otto von Gierke und Richard Schröder sowie der Historiker Ernst Dümmler und der Sprachhistoriker Karl Weinhold an. Der Heidelberger Rechtsgelehrte Richard Schröder übernahm die organisatorische Leitung - der Sitz des Wörterbuchunternehmens war also von Anfang an in Heidelberg. Die Gründungskommission veröffentlichte den Wörterbuchplan in der Savigny-Zeitschrift für Rechtsgeschichte und rief zur Mitarbeit am Wörterbuch auf. Mit Erfolg: bis zur Vollendung des ersten Wörterbuchbandes im Jahr 1932 haben sich rund 250 Personen an der Exzerption der Quellen beteiligt, darunter Studenten, "Ältere, Doktoren, Professoren, Archivbeamte, Lehrer und geschichts- und sprachkundige Laien aller Stände", wie Eberhard von Künßberg im Vorwort zum 1. Band des DRW zusammenfasst. |
1917 | Eberhard Freiherr von Künßberg wird die Leitung des Wörterbuchs übertragen. Er bewies dabei "größte Umsicht, feinstes sprachliches und juristisches Gefühl". Darüber hinaus bewahrte er das Wörterbuch seit 1933 vor Konzessionen an den damaligen Zeitgeist. Sein Tod 1941 und die Folgen des zweiten Weltkriegs brachten dem Wörterbuch tiefe Einbrüche, deren Auswirkungen sich bis in die siebziger Jahre fortsetzten. |
1959 | Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften übernimmt die Trägerschaft für das Wörterbuch: bis zu diesem Zeitpunkt war es de iure noch der Deutschen Akademie in Berlin (Ost) als Rechtsnachfolgerin der Königlich Preußischen Akademie zugeordnet. |
1970 | Auftakt einer Reihe dringend erforderlicher Reformen des Unternehmens. |
1971 | Günther Dickel übernimmt die wissenschaftliche Leitung des Wörterbuchs. |
1973 | Heino Speer wird die Leitung der Forschungsstelle übertragen. |
1985 | Nach dem Tod G. Dickels übernimmt Speer auch die wissenschaftliche Leitung des DRW. Damit begann auch die schrittweise Einführung der elektronischen Datenverarbeitung. |
1999 | Mit der von der DFG geförderten weltweiten und kostenfreien Internetpublikation zunächst eines Teiles des Wörterbuchs werden auch nach außen sichtbare Erfolge erbracht. Inzwischen werden dem Internetnutzer annähernd alle bereits fertiggestellten Wortartikel sowohl in einer (voll recherchefähigen, vielfach verlinkten) elektronischen Fassung als auch als Online-Faksimile der Druckversion zur Verfügung gestellt. Dieses Onlineangebot wird durch Faksimiles und teils auch elektronische Volltextversionen zahlreicher Quelltexte mit zusätzlichen Recherchemöglichkeiten abgerundet. |
2007 | Mit dem Ruhestand von Heino Speer wird Andreas Deutsch zum Leiter der Forschungsstelle berufen. |
Nicht weniger als fünf Bände des DRW (nämlich Band 7-11) wurden von Heino Speer gestaltet und wissenschaftlich geprägt. Er widmete sich nun verstärkt dem von ihm initiierten und geleiteteten DFG-Projekt DRQEdit, das zum Ziel hat, alle wichtigen deutschsprachigen Rechtstexte des 15. und 16. Jahrhunderts im Internet verfügbar zu machen. Inzwischen beschäftigt ihn vornehmlich die österreichische Rechtsgeschichte (vgl. sein Projekt RepÖstRG).
Das DRW wird nach einem festen Publikationsplan erstellt. Alle zwölf bis dreizehn Monate soll eine Doppellieferung abgeschlossen sein; fünf Doppellieferungen bilden einen Band. Jeder Band wird voraussichtlich über 5.000 Wortartikel enthalten, so dass der gesamte im DRW zu bearbeitende Wortschatz sich auf etwa 120.000 Wortartikel belaufen wird. Das Wörterbuchsprojekt soll 2035/36 abgeschlossen sein.