Profil

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften wurde 1909 in der Tradition der 1763 durch Kurfürst Carl Theodor gegründeten Kurpfälzischen Akademie (interner Link) als badische Akademie der Wissenschaften konstituiert. Dem Gründungsgedanken, die herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Landes zum fächerübergreifenden Gespräch und gemeinsamer Grundlagenforschung zusammenzuführen, ist die Heidelberger Akademie treu geblieben. Wie alle acht von den Bundesländern getragenen Akademien der Wissenschaften (externer Link) ist auch die Landesakademie Baden-Württembergs Gelehrtengesellschaft und außeruniversitäre Forschungseinrichtung. Sie ist Trägerin von Forschungsprojekten, veranstaltet wissenschaftliche Tagungen sowie öffentliche Vortragsreihen und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs.

 Bild der Athenen als Göttin der Wissenschaft im Seitenprofil

Traditionsreiche Gelehrtengesellschaft

Zu ordentlichen Mitgliedern der Heidelberger Akademie werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Landes Baden-Württemberg gewählt, die sich durch hervorragende wissenschaftliche Leistungen ausgewiesen haben. Daneben kann die Mitgliederversammlung korrespondierende Mitglieder aus aller Welt zuwählen. Untergliedert in zwei Abteilungen, die Philosophisch-historische und die Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, sind fast alle Wissenschaftsdisziplinen in der Akademie repräsentiert. Durch die Vielfalt der vertretenen Forschungsgebiete ermöglicht die Akademie wie kaum eine andere Institution fächerübergreifenden wissenschaftlichen Gedankenaustausch und Zusammenarbeit über Disziplinen, Fakultäten und Universitäten hinaus.

Außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Der derzeitige Schwerpunkt der auf Nachhaltigkeit angelegten Akademietätigkeiten liegt auf dem Gebiet kultur- und geistesgeschichtlicher Grundlagenforschung. In einer schnelllebigen Zeit sucht die Wissenschaft Erkenntnisse und Einsichten, die aktuelle Trends überdauern und der Gegenwart langfristige Perspektiven vermitteln. So schafft die Wissenschaft nachhaltige Werte, die weit über den Tag hinaus geistige Lebensgrundlagen, Erfahrungen und Ideen erhalten und erneuern. Die Akademie der Wissenschaften bietet den Raum, in dem langjährige kontinuierliche Beobachtungen und Erhebungen möglich sind, Datensammlungen für Editionen umfangreicher Textkorpora und Lexika erarbeitet und für die Allgemeinheit bereitgestellt werden. Die Akademie trägt damit zur Bewahrung und Erschließung des kulturellen Erbes für die Gegenwart und Zukunft bei und stellt Grundlagenwissen bereit, das von anderen Wissenschaftlern in Forschung und Lehre sowie von der Öffentlichkeit genutzt werden kann.

Das Spektrum der Forschungsprojekte (interner Link) der Akademie ist breit gefächert. Die wissenschaftliche Verantwortung für die einzelnen Projekte obliegt Kommissionen, die aus Akademiemitgliedern sowie externen Fachleuten zusammengesetzt sind.

Als Landesakademie wird die Heidelberger Akademie in erster Linie vom Land Baden-Württemberg finanziert. Für zahlreiche Forschungsprojekte erhält sie aber auch Zuwendungen aus dem von Bund und Ländern gemeinsam geförderten „Akademienprogramm“ (externer Link); nach den Regeln des Programms tragen der Bund und das Sitzland einer Arbeitsstelle jeweils die Hälfte der Projektkosten. Daneben werden durch die Forschungsstellen Drittmittel aus Schwerpunktprogrammen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von Stiftungen eingeworben.

Neue Herausforderungen

Seit der Gründung der ersten deutschen Akademie der Wissenschaften vor mehr als 300 Jahren hat sich die Rolle der Akademien im Wissenschaftssystem kontinuierlich verändert. Mit der Übernahme weiterer Aufgabenfelder stellt sich die Akademie des Landes Baden-Württemberg neuen Herausforderungen.

  • Mit ausgewählten Sitzungen und der Organisation von Vorträgen mit anschließender Diskussion intensiviert die Heidelberger Akademie den Dialog mit der Öffentlichkeit.
  • Zunehmend bringt die Akademie ihr Forschungspotenzial und den wissenschaftlichen Sachverstand ihrer Mitglieder in die öffentliche Erörterung gesellschaftlicher Probleme ein. 
  • Mit dem „WIN-Kolleg“ (interner Link) wird seit 2002 eine interdisziplinäre Forschung zu aktuellen Themenbereichen gefördert, die von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Team gestaltet und getragen wird. Die Gesamtförderungssumme beläuft sich auf ca. eine Million Euro jährlich.
  • Mit den „WIN-Konferenzen“  (ehemals Akademiekonferenzen) (interner Link) gibt die Akademie jungen Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit, in eigener Verantwortung eine interdisziplinäre Konferenz zu organisieren. Während die Akademie die Konferenz finanziert und die Infrastruktur zur Verfügung stellt, sind die jungen Forschenden in der Wahl des Konferenzthemas sowie in der wissenschaftlichen Planung frei.