Runder Tisch zur Digitalisierungstrategie

Am 13. Juli 2018 hat die Heidelberger Akademie zu einem ersten Runden Tisch mit dem Thema der „Digitale Langzeitarchivierung“ eingeladen. Zweck dieser Diskussionsrunde war es, die Möglichkeiten für die praktische Umsetzung einer Langzeitarchivierung von Forschungsdaten auszuloten.
Als Wissenschaftsakademie des Landes Baden-Württemberg ist die HAdW Trägerin von zurzeit 19 Langzeitforschungsprojekten an insgesamt drei Universitätsstandorten (Freiburg, Heidelberg, Tübingen). Diese Forschungsvorhaben, die sich im Wesentlichen auf die Forschungsfelder Wörterbücher, Editionen und der Erschließung von Materialcorpora konzentrieren, verfügen über große Datenbestände, die stetig wachsen. Zur Unterstützung der Arbeit werden vielfach digitale Arbeitsumgebungen, häufig in Form von Datenbanken, eingesetzt. Diese digitalen Arbeitsumgebungen und –werkzeuge sind dem Bedarf der Forschungsgruppe wie auch dem des Forschungsgegenstandes angepasst. Damit konzentriert die Akademie eine große Anzahl an Experten in den Digital Humanities, deren Expertise genutzt werden kann, um die Akademie als solche in Bezug auf Fragen der digitalen Forschungsumgebungen, der Langzeitarchivierung (LZA) und der Nachnutzung von Daten besser zu positionieren.
Zur Umsetzung einer zeitgemäßen Digitalisierungsstrategie braucht die HAdW jedoch auch die Unterstützung von strategisch wichtigen Partnern, namentlich der Landesuniversitäten und besonders deren Bibliotheken und Rechenzentren, die in einzelnen Fällen schon sehr produktiv und erfolgreich in Form von Kooperationen eingebunden sind. Zweck dieser Diskussionsrunde ist es, die Möglichkeiten der HAdW für die praktische Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie, besonders der Langzeitarchivierung (LZA) und vor allem der Langzeitverfügbarkeit (LZV) der Daten auszuloten.
Im Rahmen der Veranstaltung erhielten sowohl die Akademieprojekte wie auch die Bibliotheken und Rechenzentren jener Standorte, an denen die HAdW Projekte unterhält, die Möglichkeit sich gezielt in dem Themenfeld der Langzeitverfügbarkeit auszutauschen, mit einem Schwerpunkt auf folgenden Themen:
- Darstellung der digitalen Arbeitsumgebungen der Forschungsstellen (FS) der HAdW: Welche Forschungsstelle verwendet welches System? Welche Schnittstellen gibt es? Wo liegen die Daten? Gibt es ein Back-Up (und wo)? Welche Datenformate (Standards) werden eingesetzt?
- Wie stellen sich die FS perspektivisch eine Unterstützung seitens der HAdW in Bezug auf die (funktionale) Langzeitarchivierung vor?
- Welche Möglichkeiten bieten Einrichtungen? Wo gibt es Anknüpfungspunkte? Was könnten die FS mitnutzen? Was sind die Voraussetzungen einer Kooperation zwischen HAdW/FS und den entsprechenden Einrichtungen?
- Was muss die HAdW leisten? Könnte die HAdW eine Mittlerrolle zwischen Projekten und Rechenzentren/Uni Bibliotheken einnehmen?
- Wo gibt es Anknüpfungspunkte zum Aufbau gemeinsamer Projekte?
Programm
11:00-11:20 |
Begrüßung und Vorstellung der Ziele des Workshops |
Th. Holstein A. Michaels |
11:20-13:30 |
Vorstellung der Akademieprojekte |
Moderation: W. Raible |
11:25 |
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A. Dafferner |
11:40 | Deutsches Rechtswörterbuch (DRW) | A. Bedenbender |
11:47 | The role of culture in early expansions of humans (ROCEEH) | Z. Kanaeva |
11:53 | Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens | J. Tattko |
12:00 | Theologenbriefwechsel im Südwesten des Reiches in der Frühen Neuzeit |
D. Degen/J. Libor |
12:07 | Buddhistische Steininschriften in Nordchina | W. Meier |
12:14 | Kommentierung der Fragmente der Griechischen Komödie (KomFrag) | S. Chronopoulos |
12:21 | Religions- und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal | C. Zotter |
12:28 | Epigraphische Datenbank Heidelberg (EDH) | F. Grieshaber |
12:35 | Dictionnaire Étymologique de l'Ancien Français (DEAF) | S. Tittel |
12:42-13:30 | Diskussion | |
13:30-14:00 |
Kleiner Imbiss |
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14:00-15:15 |
Perspektiven in den Bereichen der Digital Humanities und LZA aus Perspektive der Einrichtungen |
Moderation: B. Ommer |
14:00 | Impulsreferat: Perspektiven einer digitalen HAdW | B. Ommer |
14:15 | Elektronisches Publizieren und LZA an der UB Heidelberg | M. Effinger L. Maylein |
14:25 | LZA an der Universität Heidelberg: Status und Herausforderung | V. Heuveline |
14:35 | UB/eScience Tübingen: FDAT und digitale Archivierung | O. Brandt S. Kaminski |
14:45 | Research Data Management Group, Univ. Freiburg | D. von Suchodoletz |
14:55 | ClarinD: Digitale Forschungsinfrastruktur in den Geisteswissenschaften | E. Hinrichs |
15:05 | (Projekt)Ende gut – Alles gut? Benutzbarkeit – Verfügbarhaltung – Archivierung |
M. Arnold |
15:15-15:40 |
Teepause |
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15:40-17:00 |
Diskussion mit Schwerpunkt auf Anknüpfungspunkten zwischen Projekten und Einrichtungen |
Moderation: D. Svoboda-Baas |