Der Preis wurde 2022 zum ersten Mal vergeben und ging an Dr. Lena Sowada (externer Link) für ihre Dissertation „Der schriftliche Sprachgebrauch weniger geübter Schreiber in Ego-Dokumenten aus der deutsch-französischen Grenzregion während des Ersten Weltkriegs“.

Im Zuge der Arbeit wurde als Grundlage der Analysen ein Korpus bisher unveröffentlichter und unbearbeiteter Briefe, Postkarten und Tagebücher, die zur Zeit des Ersten Weltkriegs verfasst wurden und die Schriftlichkeit einfacher Leute aus dem Elsass, aus Lothringen und den Vogesen sichtbar machen, konstituiert. Das Interesse der sprachwissenschaftlichen Forschung an heterogenen Manifestationen der gesprochenen Sprache überträgt die Studie auf den schriftsprachlichen Ausdruck und versteht diesen als eine Gesamtheit variierender Ausdrucksweisen mit spezifischen kommunikativen Funktionen. Die Sichtbarmachung eines heterogenen Schriftsprachgebrauchs impliziert einen Perspektivwechsel und eine Aufwertung derartiger Sprachzeugnisse, die nicht mehr als in Bezug auf eine Norm defizitäre Texte analysiert werden, sondern als eigenständiger schriftsprachlicher Ausdruck eines Teils der französischen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Dr. Lena Sowada studierte Romanistik an der Universität Heidelberg und der Universidad Castilla-La Mancha. Sie wurde 2019 an den Universität Heidelberg und Paul-Valéry Montpellier 3 promoviert. Sie ist Koordinatorin des vom DAAD geförderten Projekts „Mobil sein in der internationalen Lehrerbildung“ und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft der Universität Heidelberg.
Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger: