Lexikon der antiken Kulte und Riten (ThesCRA)

Laufzeit: 2000 bis 2010

Schwarz-weiß Foto einer antiken Vase: die Vase ist bauchig geformt und hat links und rechts einen schwarzen Griff. Auf der Seite der Vase sind fünf Frauengestalten abgebildet, die in einer Säulenhalle stehen. Einige von ihnen halten Tonkrüge in der Hand.

Der Thesaurus Cultus et Rituum Antiquorum (ThesCRA) erschließt erstmals in übersichtlicher Form die antiken Zeugnisse zu den Religionen und Kulten der Griechen, Römer und Etrusker. Damit wurde eine neue Grundlage geschaffen für archäologische, kultur- und sozialhistorische Forschungen im Bereich der antiken Religion, die in letzter Zeit immer mehr als Grundphänomen der antiken Gesellschaften erkannt worden ist. In interdisziplinärem Ansatz wurden dabei Zeugnisse aller Gattungen in gleicher Weise berücksichtigt: Werke der antiken Literatur, Inschriften, Darstellungen von Kultszenen in der Bildkunst sowie Funde und Befunde aus Grabungen – vom einzelnen Gefäß bis zum Plan eines gesamten Heiligtums. Die Dokumente und ihre Auswertung wurden in einer thematisch gegliederten Serie von Einzelbänden veröffentlicht. Parallel dazu wurde in internationaler Zusammenarbeit eine Datenbank aufgebaut, die wesentlich mehr Material zur Verfügung stellt als die Buchpublikation, jedoch nur zusammen mit deren kommentierenden Texten sinnvoll zu benutzen ist. Das Unternehmen wurde von insgesamt 38 Ländern getragen.

Die Arbeitsstelle Heidelberg hat einen Band über Kultinstrumente und -geräte, die Arbeitsstelle Würzburg zusammen mit einer Arbeitsgruppe in Perugia einen Doppelband über Heiligtümer und Kultorte erarbeitet. Für die abschließenden Bände, die eine Synthese zu den Funktionen antiker Religion geben, erarbeiteten die deutschen Arbeitsgruppen Beiträge zu den Kulten der Lebensalter, der gesellschaftlichen Gruppen und des öffentlichen Lebens. Darüber hinaus beteiligten sich die Arbeitsstellen in Heidelberg und Würzburg an der Datenbank durch Eingabe aller für ihre Beiträge gesammelten Zeugnisse.


Vorsitzender der Kommission

Prof. Dr. Stefan Maul

Forschungsstellenleiter

Prof. Dr. Tonio Hölscher

Mitarbeiterinnen

  • Prof. Dr. Ingrid Krauskopf (Heidelberg),
  • Dr. Anneliese Kossatz-Deißmann (Würzburg)