Wichtigster deutscher Nachwuchspreis geht an Kollegiatin der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Portrait in Nahaufnahme von Frau Molnar-Gabor. Sie trägt eine weiße Bluse mit schwarzen Punkten, darüber einen weiß-blau karierten Blazer und lächelt in die Kamera.
Fruzsina Molnár-Gábor erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2020

Vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftler erhalten in diesem Jahr den Heinz Maier-Leibnitz-Preis und damit die wichtigste Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland. Das hat ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingesetzter Auswahlausschuss in Bonn beschlossen. Die Verleihung der mit je 20.000 Euro dotierten Auszeichnung findet am 5. Mai in Berlin statt.

Unter den Preisträgerinnen ist auch Dr. Fruzsina Molnár-Gábor (35), Akademie-Kollegiatin und Arbeitsgruppenleiterin an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Dort arbeitet sie an der Schnittstelle von Gesundheits- und Medizinrecht sowie von Datenschutzrecht. Bisher fand die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der rechtlichen Regulierung biomedizinischer Fragen meist getrennt voneinander in den herkömmlichen juristischen Fächern wie Straf-, Zivil- und Öffentliches Recht statt. Molnár-Gábor hingegen steht durch ihre internationalen Publikationen in nicht nur „klassisch“ juristischen Zeitschriften in einem genuin interdisziplinären Austausch mit Expertinnen und Experten aus der Biomedizin. Mit ihrer Forschung trägt sie dazu bei, in Deutschland das Fachgebiet Biomedizinrecht zu etablieren.

Seit 1977 wird der Heinz Maier-Leibnitz-Preis jährlich an herausragende Forscherinnen und Forscher verliehen, die sich in einem frühen Stadium ihrer wissenschaftlichen Laufbahn befinden und noch keine unbefristete Professur innehaben. Der Preis dient als Anerkennung und zugleich als Ansporn, diese Laufbahn eigenständig und gradlinig fortzusetzen. Benannt ist er seit 1980 nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz, in dessen Amtszeit (1973–1979) er erstmals vergeben wurde. Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis gilt als der bedeutendste Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland.

Für die diesjährige Preisrunde waren insgesamt 126 Forscherinnen und Forscher aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden. Die Auswahl traf der zuständige Ausschuss unter dem Vorsitz der DFG-Vizepräsidentin und Mathematikerin Prof. Dr. Marlis Hochbruck.