Johannes Malalas und die Geschichtsschreibung des 6. Jahrhunderts

Quadratisches Mosaik, das im Zentrum eine Wölfin mit zwei kleinen Personen darunter zeigt. Die Wölfin steht unter einem Baum. Am Rand verläuft ein Muster aus aneinandergereihten Rauten.
Internationale Tagung in Heidelberg
Termin
  • 25. bis 27. Juni 2025
  • Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstr. 4, 69117 Heidelberg
  • Beginn: 25. Juni 2025, 14:00 Uhr Uhr
  • Anmeldung und Kontakt: Dr. Olivier Gengler, olivier.gengler@hadw-bw.de
     
  • PROGRAMM (PDF)
     

Im 6. Jahrhundert nahm sich ein Chronist vor, „mit voller Wahrheit“ über die Ereignisse vom Anbeginn der Welt bis in seine eigene Zeit zu berichten. Das Ergebnis ist die Chronographia, die Johannes Malalas zugeschrieben wird. Für die moderne Forschung ist dieses Werk aus mehreren Gründen von hoher Relevanz: Zum einen stellen die letzten Bücher, die die vom Autor selbst erlebte Zeit behandeln, eine wichtige Quelle für die Geschichte des 6. Jahrhunderts dar. Die Chronik ermöglicht zudem Einblicke in kultur- und mentalitätsgeschichtlich relevante Aspekte, die über die sonst erhaltenen Quellen – vor allem die klassizistische Profanhistoriographie – nicht gewonnen werden können. Und schließlich besitzt der Text großen Wert für Fragestellungen, die auf die Entstehung und Entfaltung christlicher Geschichtsschreibung sowie allgemein der christlichen Memorialkultur der Spätantike zielen. Im Rahmen der Abschlusstagung der Tübinger Forschungsstelle zur Kommentierung der Chronik des Malalas soll die Weltchronik im Zusammenhang der Geschichtsschreibung des 6. Jahrhunderts betrachtet werden, um die Schwerpunkte der vergangenen Tagungen zusammenzuführen und zu perspektivieren. Ziel ist es, einen interdisziplinären Dialog zur Chronik und ihrer zeitgeschichtlichen sowie intellektuellen Verankerung vorzunehmen. Die Abschlussveranstaltung dient somit der Rahmung des Projektes und eröffnet gleichzeitig Raum für zukünftige Fragestellungen und Forschungsvorhaben.

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