
Der von Manfred Lautenschläger durch seine Stiftung ermöglichte Preis kommt gezielt den Geistes- und Kulturwissenschaften zugute, die er als Orientierungswissenschaften für unsere Gegenwart mit Fokus auf Geschichte, Gesellschaft und Kultur begreift. Er soll für junge Forschende „Anerkennung“ und „Motor“ zugleich sein. Mit dem Manfred-Lautenschläger-Preis (interner Link) wird in diesem Jahr Dr. Maike Hausen für ihre Dissertation in der Neueren und Neuesten Geschichte ausgezeichnet. Sie ist Redaktionsleiterin bei der Landeszentrale für Politische Bildung in Stuttgart sowie Lehrbeauftragte an den Universitäten Tübingen und Mannheim. Die Historikerin beschäftigt sich in ihrer Dissertation mit den Folgen des in den 1960er Jahren gefassten Beschlusses Großbritanniens, seine militärische Präsenz in Südostasien aufzugeben, was damals zu Krisenwahrnehmung in den ehemaligen Siedlerkolonien Kanada, Australien und Neuseeland führte. Sie analysiert die darauffolgenden nationalen Umbrüche aus transnationaler Perspektive und kann an dieser Fallstudie zentrale Prozesse der postkolonialen Zeit wie außen- und sicherheitspolitische Neuorientierung sowie eigenständige Nationalpolitik feststellen.