Karl Jaspers und Max Weber

Zwei Porträtfotos nebeneinander: Links ist das Foto von Karl Jaspers als älterer Herr mit weißem Haar und rechts das Foto von Max Weber im Alter von Mitte fünfzig zu sehen. Weber hat darauf einen grauen Vollbart. Die Fotos sind in schwarz-weiß.
Workshop der interakademischen Forschungsstelle „Karl-Jaspers-Gesamtausgabe“ (KJG)
Termin
  • 11. November 2024
  • Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 
  • Beginn: 14:00 Uhr
  • Referentin: Dr. Edith Hanke (BAdW)
    Referenten: Dr. Dirk Fonfara und Dr. Bernd Weidmann (jeweils HAdW)
  • Kontakt: dirk.fonfara@hadw-bw.de

 

Thema des Workshops der Karl-Jaspers-Gesamtausgabe (KJG) ist die vor kurzem begonnene Edition der Schriften über Max Weber (KJG I/19), den Jaspers als den „größten Deutschen unseres Zeitalters“ bezeichnete; an ihm könne man zudem sehen, „was jetzt ein Philosoph sei“.

Zunächst berichtet Edith Hanke, langjährige Editorin und Generalredakteurin der Max Weber-Gesamtausgabe (MWG), über den Abschluss der Ausgabe im Jahr 2020 und über ihr aktuelles Projekt: die digitale Edition der MWG. Anschließend erörtert Dirk Fonfara den Aufbau des Max Weber gewidmeten KJG-Bandes. Dieser enthält in erster Linie die zu Jaspers’ Lebzeiten publizierten Werke, darunter: Max Weber. Eine Gedenkrede (1921) und Max Weber. Politiker, Forscher, Philosoph (1932, 4. Aufl. 1958). Allerdings weicht Jaspers’ Kennzeichnung Webers in der Monographie von derjenigen in der Gedenkrede deutlich ab, was Bernd Weidmann näher erläutert. Aufgenommen in den Band sind auch bisher unveröffentlichte bzw. nur teilweise veröffentlichte Nachlasstexte: etwa der Entwurf einer Ansprache anlässlich des 10-jährigen Todestages Max Webers (1930), eine „Abschließende Charakteristik“ im Rahmen der Vorlesung „Philosophie der Gegenwart“ vom WS 1960/61 und „Letzte Notizen“ aus den späteren 1960er Jahren, z.B. über Webers Krankheit. Abgerundet wird der Band durch ausgewählte einschlägige Korrespondenzen über Max Weber.

Nicht ohne Bedeutung ist die Tatsache, dass Max Webers Neffe, Eduard Baumgarten, Jaspers zwischen Dezember 1962 und Februar 1963 Briefe zur Kenntnis gab, die belegen, dass Max Weber mit seiner früheren Doktorandin Else Jaffé-von Richthofen durch eine intime Beziehung verbunden war. Hat sich diese Enthüllung über den Menschen Max Weber auf Jaspers’ Bild des Philosophen Max Weber negativ ausgewirkt? Wie reagierte Jaspers später auf Einladungen zu Veranstaltungen anlässlich Max Webers 100. Geburtstag (1964) und auf den Vorschlag seines Verlegers Klaus Piper, die Weber-Schriften in dem (1968 erschienenen) Sammelband Aneignung und Polemik nochmals abzudrucken?

Die Veranstaltung ist öffentlich. Interessierte sind herzlich willkommen.

Um eine formlose Anmeldung wird gebeten unter: dirk.fonfara@hadw-bw.de

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