Internationale Tagung der Forschungsstelle ALMA: Mittelalterliche Romania

Mittelalterliche Wissenskulturen im mediterranen Raum. Polyzentrischer Wissenstransfer und der Ausbau romanischer Fachsprachen
Mittelalterliche Wissenskulturen im 'euromediterranen' Raum. Ausbaudynamiken der romanischen Wissens
Termin

20. und 21. November 2025

  • Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstr. 4, 69117 Heidelberg
  • Beginn: 09:15 Uhr
  • Poster mit PROGRAMM (interner Link)

 

Für den Mittelmeerraum und damit für die romanischen Sprachen spielt der Kontakt zwischen der arabischen, jüdischen, byzantinischen und lateinischen Welt während des gesamten Mittelalters eine entscheidende Rolle. Auch die Entstehung von Wissenskulturen und insbesondere die Geschichte der Medizin ist durch diese Verflechtungen über die Sprach- und Religionsgrenzen hinweg sehr stark geprägt. Das Projekt ALMA, das seit dem Herbst 2022 im Akademienprogramm gefördert wird, hat es sich zum Ziel gesetzt, den Ausbau der romanischen Wissenssprachen von 1100 bis 1500 zu untersuchen und die kognitiv-begrifflichen und linguistischen Aspekte dieses Prozesses zu beleuchten. Eine der Domänen, die das Projekt paradigmatisch beleuchtet, ist die der Medizin, eine Domäne, die wesentlich vom Kulturkontakt und Wissenstransfer zwischen antik-griechischen, jüdischen und arabischen Traditionen und beginnender mittellateinischer und romanisch-volkssprachlicher Rezeption geprägt ist. Die geplante Tagung wird diesen polyzentrischen Wissenstransfer als eine der zentralen Voraussetzungen der von ALMA analysierten sprachlichen Ausbauprozesse beleuchten. Im Dialog mit Forschenden aus der Geschichte, der Wissen(schaft)sgeschichte, der Textphilologien und der Linguistik sollen die Konstellationen untersucht werden, die Kontakt- und Transferprozesse – Prozesse der Abgrenzung oder der Aneignung – in der Domäne des medizinischen Wissens ermöglichen. Damit werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, die konzeptuellen und sprachlichen Veränderung in ihre jeweiligen Rezeptions- und Produktionskontexten einzubetten und in ihrer historischen Bedingtheit transparent zu machen.

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